Nachbarsprachen für Kinder mit Migrationshintergrund?

Autorin: Julia Švarc, Übersetzerin für Deutsch, Englisch und Tschechisch, julia.svarc@gmail.com

Das Thema „Mehrsprachigkeit im Kindergarten“ ist nicht neu, doch durch den anhaltenden Flüchtlingszustrom gewinnt es zunehmend an Bedeutung. Erzieherinnen und Erzieher stehen vor der Herausforderung, mit der Sprachenvielfalt der Kinder richtig umzugehen. Sie stoßen nicht selten an ihre Belastungsgrenzen. Und auch die Kinder müssen sich in der neuen Kultur und Sprache zurechtfinden, mit der sie im Kindergarten oft zum ersten Mal für längere Zeit in Kontakt kommen. Nachbarsprachen für Kinder mit Migrationshintergrund? weiterlesen

Frühe nachbarsprachige Bildung als Thema in der Erzieher/innen-Ausbildung

Bestandstaufnahme Vorderseite Im Herbst 2015 führte die Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung (LaNa) im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus (SMK) eine Bestandsaufnahme an Fachschulen des sächsischen Grenzraumes durch. Ziel war es herauszufinden, inwieweit die Thematik der (frühen) Mehrsprachigkeit bzw. Nachbarsprachbildung in der Erzieher/innen-Ausbildung an Fachschulen der sächsischen Grenzlandkreise berücksichtigt wird und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind. Aus diesen Erkenntnissen sollten dann Schritte zur weiteren Qualifizierung in diesem Bereich abgeleitet werden. Frühe nachbarsprachige Bildung als Thema in der Erzieher/innen-Ausbildung weiterlesen

Fachtag „Mehr Mehrsprachigkeit an Krippen, Kitas und Schulen“

FMKSIn bilingualer Erziehung und Mehrsprachigkeit liegen große Chancen und Herausforderungen. Beim Fachtag am 18.02. auf der didacta Bildungsmesse in Köln stehen Kinder im Blick, die in bilingualen Einrichtungen und Schulen mit Immersionsprogrammen eine weitere Sprache kennenlernen. Gleichermaßen stehen Kinder mit anderen Erstsprachen als Deutsch im Blick, die hier schon leben oder zu uns kommen und die wir willkommen heißen.

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Mehrsprachigkeit in der Familie – ein Erfahrungsbericht aus Jena

(Autor: Jan Kammann)

Ich lebe mit meiner polnischen Frau in Jena. Vor ungefähr einem halben Jahr kam unser Sohn zur Welt. Oli wird von Anfang an von uns zweisprachig erzogen. Darauf legen wir auch viel Wert, denn es ist ein Geschenk für jedes Kind, wenn es mit zwei Muttersprachen aufwächst. In unserem Familienalltag kommuniziert meine Frau immer auf Polnisch und ich spreche immer auf Deutsch mit Oliver. Unser Sohn kommt dabei nicht nur mit zwei unterschiedlichen Sprachen in Berührung, sondern auch mit zwei verschiedenen Lebensräumen und -weisen. Wir leben zwar in Deutschland, aber besuchen die Familie in Polen regelmäßig. Es ist interessant das Essen dort kennenzulernen, polnische Musik zu hören und zum Teil andere Umgangsformen zu beobachten. Noch interessanter wäre es natürlich, wir würden in einer Grenzregion leben. Denn dort hätte Oli die Möglichkeit im Alltag zwei Sprachen und Kulturen begegnen zu können. Mehrsprachigkeit in der Familie – ein Erfahrungsbericht aus Jena weiterlesen

Aufgeschnappt: Wortmeldungen zum Thema frühe Nachbarsprachbildung

Grenzregionen bieten optimale Voraussetzung für einen frühzeitigen Erwerb der Nachbarsprache – Kinder haben hier die Möglichkeit in ihrem Alltag der Sprache, Kultur und Lebensweise ihrer Nachbarn zu begegnen. „Frühe nachbarsprachige Bildung“ meint dabei alle Bildungsaspekte im Elementarbereich, die darauf ausgerichtet sind, dass sich Kinder ihr Lebensumfeld in der Grenzregion mit seinen sprachlichen und (inter-)kulturellen Besonderheiten des Grenzraumes erschließen. In diesem Zusammenhang geht es auch um den Erwerb und die Förderung von Kompetenzen, um im partnerschaftlichen Miteinander mit Menschen aus dem Nachbarland erfolgreich im Alltag der Grenzregion interagieren zu können. Was meinen Experten aus Politik und Bildung zum Thema „Nachbarsprache von Anfang“ in sächsischen Grenzräumen und welche Herausforderungen sehen sie?

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Bachelorandin befasst sich mit Tschechisch im Kindergarten

(Autorin: Julia Švarc, julia.svarc@gmail.com)

Ich bin in einer kleinen Grenzstadt im Landkreis Görlitz aufgewachsen, wo ich auch meinen tschechischen Ehemann kennenlernte. Durch die Hochzeit wurde meine Familie um seine große tschechische Familie erweitert. Unseren Sohn haben wir von Anfang an zweisprachig erzogen. Mit reichlich drei Jahren wird er im Dezember von einem deutschen Kindergarten in einen tschechischen wechseln, weil sein Tschechisch in deutschen Kindergärten in unserer Nähe nicht ausreichend gefördert werden kann. Den tschechischen Kindergarten besuchen auch andere deutsche Kinder.

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Frühzeitig eine Nachbarsprache lernen? Neuro- und sprachwissenschaftliche Argumente

Der frühe Erwerb einer Fremdsprache bringt viele Vorteile mit sich. Wissenschaftliche Forschungen bestätigen: Je früher der Fremdsprachenerwerb erfolgt, desto besser wird die Sprache beherrscht – vorausgesetzt das frühe Fremdsprachenlernen ist methodisch gut umgesetzt. Damit werden unsere Jüngsten optimal auf Mehrsprachigkeit vorbereitet und es wird, vor allem mit Blick auf die heutige globalisierte Welt, schon in den ersten Lebensmonaten und -jahren ein Grundstein für eine erfolgreiche (Bildungs-) Biografie gelegt. Frühzeitig eine Nachbarsprache lernen? Neuro- und sprachwissenschaftliche Argumente weiterlesen

Gelebte Zweisprachigkeit? – Erfahrungen im Kita- und Grundschulbereich

(Autorin: Jana Brenner, Tschechisch-Oberlausitz)

Seit knapp 10 Jahren lebe ich als tschechische Muttersprachlerin in Deutschland. Verheiratet mit einem deutschen Mann war unser Ziel, von Anfang an unsere Kinder zweisprachig aufwachsen zu lassen. Obwohl wir beide nicht aus dieser Region kommen, haben wir uns für die Oberlausitz zum Wohnen und Leben entschieden. Eine bessere Gegend als direkt an der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien könnte es für uns doch nicht geben? Unsere Kinder erleben alltäglich die Zweisprachigkeit, offene Grenzen und die deutsch-polnisch-tschechische Euroregion im Alltag. Für uns ist es absolut unvorstellbar, dass wir nur in einem Land Leben und auf das andere Land und deren Kultur verzichten. Aber ist dies immer so unproblematisch wie gedacht?

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Was ist KIKUS?

Foto: Gabriela Betinska | Copyright: Zentrum für kindliche Mehrsprachigkeit e.V.

(Autorinnen: Karin Birmele, Edgardis Garlin)

Sprachförderung für Kinder ist ein großes Anliegen des Zentrums für kindliche Mehrsprachigkeit e.V. (zkm). Zu diesem Zweck hat die Sprachwissenschaftlerin Dr. Edgardis Garlin vor 17 Jahren die KIKUS-Methode entwickelt – ein handlungspraktischer Ansatz, der die Kinder vom ersten Tag an in die Sprecher-Rolle bringt und auf einfache Weise wertschätzend die Erstsprachen der Kinder mit einbezieht. KIKUS steht für „Kinder in Kulturen und Sprachen“.

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KOMPI – ein Nachbarsprachlern-Instrument für Kitas

KOMPI ist ein Instrument zur Förderung und Anerkennung nachbarsprachiger und interkultureller Kompetenzen von Kindern zwischen 3 und 7 Jahren. Es wurde speziell für sächsische Kindertageseinrichtungen entwickelt, die im Bereich der frühen Nachbarsprachbildung aktiv sind und unsere Jüngsten spielerisch an Polnisch, Sorbisch oder Tschechisch heranführen möchten. Ziel des Bildungsproduktes ist es, die Chancen der Nähe zu den Nachbarländern bzw. der verschiedenen Sprachen, denen im Alltag begegnet werden kann, zu nutzen. Die Bewohner der Grenzregionen sollen hierbei von klein auf sensibilisiert und gefördert werden.

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