Mehr Mehrsprachigkeit für alle!

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Foto: FMKS e. V.

(Autor: FMKS e. V.)
Der Verein FMKS e.V. / Frühe Mehrsprachigkeit an Kitas und Schulen veranstaltet jährlich im Rahmen der didacta-Bildungsmesse einen Fachtag zur frühen  Mehrsprachigkeit.
Wie können wir den Geflüchteten auf Augenhöhe begegnen, fragte Prof. Dr. W. E. Fthenakis, Präsident des didacta-Verbandes, die über 300 Teilnehmer/innen des diesjährigen, bereits 5. Fachtags am 18.2.2016 auf der didacta in Köln bei seiner traditionellen Begrüßung.

Indem Erzieher/innen wie Lehrkräfte, Therapeut/innen wie Schulverwalter, die Situation als Chance begreifen, innovative Angebote machen und dabei auch dem immersiven Sprachenlernen in Deutschland neue Impulse geben.

Dafür engagiert sich der FMKS e. V. seit vielen Jahren. Nun ist das Thema Sprachenlernen – und zwar für alle Sprachen – durch die Zuwanderer und Geflüchteten wieder in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt. Dass Immersion dabei die erfolgreichste Methode ist, ist unbestritten. Dass es in Deutschland aber immer noch fast unmöglich ist, eine mit dem Vorschulbereich beginnende und durch alle folgenden Schularten durchgehende bilinguale Bildung zu erhalten, leider ebenso. Zwar wird häufiger Englisch in der Kita durch Muttersprachler durch das „Sprachbad“ vermittelt. In der Grundschule dagegen knüpft der Fremdsprachenunterricht in der Regel nicht an die Kenntnisse der immersiv beschulten Kinder an. Gerade bilinguale Verbundangebote – von Krippe über Kita über Grundschule bis zum Ende der weiterführenden Schule ohne Bruch – sind laut Forschung für die Bildungs- und Sprachenbiografie unserer Kinder besonders förderlich. Von solchen Verbundangeboten sollte es nach Überzeugung des FMKS viel mehr geben – auch wenn es, einer Studie des FMKS zufolge, bundesweit bereits über 1000 bilinguale Kitas und rund 300 bilinguale Grundschulen gibt. Weiterhin schwierig bleibt dabei das Thema Fachkräftemangel für immersiven Unterricht. Die Bildungsministerin Nordrhein-Westfalens sagte beim FMKS-Podiumsgespräch, dass mehr Personal zur Verfügung stehen werde, um die bürokratischen Hürden für die Anerkennung ausländischer Native-Speaker schneller zu überwinden.

Die 300 Teilnehmer/innen des diesjährigen Fachtags in Köln aus Krippen, Kitas, Schulen und Bildungsverwaltung haben in 18 Workshops und drei Vorträgen wieder einen wichtigen Beitrag zu „Mehr Mehrsprachigkeit!“ geleistet. Engagiert probierten sie unter anderem Sprachenportraits und Sprach-Apps aus, analysierten Kinderbücher und -lieder und tauschten sich interdisziplinär über Prinzipien immersiver Angebote und zahlreiche Praxisfragen aus. Kreative Anregungen gaben dabei auch die Lese- und Literaturpädagoginnen des Bundesverbands Leseförderung.
Der nächste Fachtag findet am 16.2.2017 in Stuttgart statt – bitte schon vormerken!

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