„Überflieger“ mit Sprachkompetenz

Zygmunt Waroch
Quelle: Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH (ENO)

„Die Sprache war eine wichtige Basis für meine berufliche und private Entwicklung.“, so die Einschätzung von Zygmunt Waroch. Der Mitarbeiter des Görlitzer Kontaktzentrums für sächsisch-polnische Wirtschaftskooperation der IHK Dresden konnte sich durch seine Sprachkompetenz private Träume erfüllen und berufliche Türen öffnen.

Der gebürtige Breslauer hat bereits in der Schule Deutsch gelernt. Während seiner Ausbildung zum Elektrotechniker besuchte er in Eigeninitiative weiterführende Sprachkurse, um sich für den deutschen Arbeitsmarkt fit zu machen.

Anfang der 1990er Jahre ging er nach Köln, um dort berufliche Erfahrungen zu sammeln. 1999 kam er zu SIEMENS nach Görlitz, wo er für die elektrotechnischen Komponenten bei der Dampfturbinenmontage zuständig war. Als er 2002 an einen anderen Standort wechseln sollte, entschied er sich für die Stadt an der Neiße. „Schon als Kind war ich mit meiner Mutter oft in Görlitz“, erinnert er sich. „Ich wollte nicht mehr weg aus der Region.“ Dank seiner guten Sprachkenntnisse und seiner technischen Ausbildung konnte er als Dolmetscher für Unternehmenskontakte schnell eine Nische besetzen. „Im Gegensatz zu anderen Übersetzern brachte ich nicht nur meine Sprachkompetenz, sondern auch einen umfangreichen technischen Erfahrungsschatz mit. So konnte ich technische Sachverhalte problemlos in der anderen Sprache darstellen.“

Als die IHK-Geschäftsstelle Görlitz 2004 einen Mitarbeiter für das neu gegründete Kontaktzentrum für sächsisch-polnische Wirtschaftskooperation suchte, war er der beste Mann dafür. Seitdem baut er Brücken zwischen sächsischen und polnischen Unternehmen, vermittelt Kontakte, liefert Informationen zum Wirtschaftsraum und begleitet politische Entwicklungsprozesse. Aber auch private Wünsche konnte er sich durch seine Deutschkenntnisse erfüllen. „Als aktiver Segelflieger wollte ich in einem deutschen Fliegerverein Mitglied werden.“, so Waroch. „Die Fliegersprache ist zwar Englisch, aber für die Prüfungen und die persönlichen Kontakte musste ich Deutsch können.“

Ob privat oder beruflich: die direkte Kommunikation ist für Zygmunt Waroch wichtig. Ein Dialog über eine Drittsprache, wie z. B. Englisch oder über einen Dolmetscher kann den direkten Austausch nicht ersetzen. „Die Sprache fördert nicht nur das gegenseitige Verstehen, sondern auch den Respekt und die Sympathie zwischen den Gesprächspartnern.“, benennt er die Vorteile. Er plädiert dafür, dass sich Kinder und Jugendliche auch heute noch aktiv mit der Nachbarsprache auseinander setzen. In der eignen Familie hat er diese Empfehlung auch umgesetzt. Seine 18-jährige Tochter konnte vor wenigen Wochen in Zgorzelec ihr Abitur mit deutscher Sprachvertiefung ablegen. Jetzt begibt sie sich auf berufliche Orientierungstour quer durch Europa.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert