Gelebte Zweisprachigkeit? – Erfahrungen im Kita- und Grundschulbereich

(Autorin: Jana Brenner, Tschechisch-Oberlausitz)

Seit knapp 10 Jahren lebe ich als tschechische Muttersprachlerin in Deutschland. Verheiratet mit einem deutschen Mann war unser Ziel, von Anfang an unsere Kinder zweisprachig aufwachsen zu lassen. Obwohl wir beide nicht aus dieser Region kommen, haben wir uns für die Oberlausitz zum Wohnen und Leben entschieden. Eine bessere Gegend als direkt an der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien könnte es für uns doch nicht geben? Unsere Kinder erleben alltäglich die Zweisprachigkeit, offene Grenzen und die deutsch-polnisch-tschechische Euroregion im Alltag. Für uns ist es absolut unvorstellbar, dass wir nur in einem Land Leben und auf das andere Land und deren Kultur verzichten. Aber ist dies immer so unproblematisch wie gedacht?

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Was ist KIKUS?

Foto: Gabriela Betinska | Copyright: Zentrum für kindliche Mehrsprachigkeit e.V.

(Autorinnen: Karin Birmele, Edgardis Garlin)

Sprachförderung für Kinder ist ein großes Anliegen des Zentrums für kindliche Mehrsprachigkeit e.V. (zkm). Zu diesem Zweck hat die Sprachwissenschaftlerin Dr. Edgardis Garlin vor 17 Jahren die KIKUS-Methode entwickelt – ein handlungspraktischer Ansatz, der die Kinder vom ersten Tag an in die Sprecher-Rolle bringt und auf einfache Weise wertschätzend die Erstsprachen der Kinder mit einbezieht. KIKUS steht für „Kinder in Kulturen und Sprachen“.

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Warum Oderwitzer Kinder gern tschechisch erwerben

(Autor: Andreas Kirschke für Serbske Nowiny und SZ-Niesky)

Einmal pro Woche fährt Erzieherin Květa Šelbická nach Oderwitz. Die Erzieherin aus der Vorschule „Pampeliška“ Jablonec nad Nisou (Tschechien) lebt für das Projekt „Von klein auf – Odmalička“ mit Leib und Seele. Spielerisch erwerben die Oderwitzer Kinder bei ihr Tschechisch. Am gleichen Tag fährt Erzieherin Bettina Jungnickel nach Jablonec. Die Erzieherin aus dem Oderwitzer Kindergarten „Knirpsenland“ bringt dort tschechischen Kindern in der Vorschule „Pampeliška“ Deutsch bei. Warum Oderwitzer Kinder gern tschechisch erwerben weiterlesen

Zweisprachigkeit ist nicht gleich Zweisprachigkeit?!

(Autorin: Eva Rottmann)

Dass die Sache mit dem Fremdsprachenerwerb gar nicht so einfach ist, habe ich in meinem letzten Beitrag „Über die Tücken des Fremdsprachenerwerbs“ festgestellt. Daher finde ich es auch bewunderns- bzw. beneidenswert, wenn jemand fließend mehrere Sprachen spricht. Es schien mir folglich immer ein Segen zu sein, wenn man Fremdsprachen schon von Kindesbeinen an erwerben kann. Doch dann sah ich in dem bereits im letzten Beitrag erwähnten Buch „Wie kommt der Mensch zur Sprache“ allen Ernstes einen Satz vor mir, der in etwa besagte, dass Zweisprachigkeit Anfang der 60er Jahre als etwas Schlechtes galt. Zweisprachigkeit? Schlecht? Zweisprachigkeit ist nicht gleich Zweisprachigkeit?! weiterlesen

Muttersprachler brauchen dringend Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse

Fachtagung in Ostritz galt der nachbarsprachlichen Bildung

(Autor: Andreas Kirschke für Serbske Nowiny und SZ-Niesky)

Polnisch und Tschechisch im grenznahen Raum in Sachsen brauchen systematische Förderung und Qualitätsentwicklung vom frühen Kindesalter an.  „Es fehlt nach wie vor ein wissenschaftlich fundiertes Konzept als Orientierung für die Arbeit in den Kindertagesstätten“, unterstrich Dr. Regina Gellrich, Leiterin der Sächsischen Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung, zur Arbeitstagung „Auf dem Weg zur Nachbarsprache von Anfang an in Sachsens Grenzregionen.“ in Ostritz. Aus Deutschland, Polen, Tschechien und Österreich nahmen Erzieherinnen, Lehrerinnen, Wissenschaftler, Studenten sowie Vertreter aus Bildung, Kultur, Politik und Verwaltungen teil. Muttersprachler brauchen dringend Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse weiterlesen

Startschuss für neue Online-Plattform für Eltern, Kitas und Interessierte zur Thematik „Nachbarsprache von Anfang an“

Die technische Umsetzung erfolgte durch die Firma klinger.MEDIA GmbH in Bautzen 

Am morgigen 23.06.2015 ist es soweit: Anlässlich der Arbeitstagung „Auf dem Weg zur Nachbarsprache von Anfang an in Sachsens Grenzregionen“ wird die thematische Informations- und Kommunikationsplattform www.nachbarsprachen-sachsen.eu als neues Dienstleistungsangebot der Sächsischen Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung frei geschaltet. Für die technische Umsetzung zeichnet die Bautzener Firma klinger.MEDIA GmbH verantwortlich.   Startschuss für neue Online-Plattform für Eltern, Kitas und Interessierte zur Thematik „Nachbarsprache von Anfang an“ weiterlesen

Über die Tücken des Fremdsprachenerwerbs

(Autorin: Eva Rottmann)

Ich muss zugeben, dass ich auf zwei meiner Cousins, die mit ihrem deutschen Papa und ihrer polnischen Mama in Polen leben und zweisprachig aufgewachsen sind, ziemlich neidisch bin. Sie haben völlig mühelos die zwei wirklich anspruchsvollen Sprachen Polnisch und Deutsch gelernt und sprechen diese heute beide fließend. Ich dagegen, die ich einsprachig aufgewachsen bin, kann nach einem Jahr Polnisch-Kurs an der Hochschule gerade mal wenige Sätze in besagter Sprache formulieren… Über die Tücken des Fremdsprachenerwerbs weiterlesen

LaNa im Gespräch: Interview mit dem Vorsitzenden des Expertenbeirats Herrn MdL Dr. Meyer

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Der Vorsitzende des Expertenbeirates, Dr. Stephan Meyer (MdL), im Gespräch mit Marlies Wiedmer-Hüchelheim, Leiterin des Schul- und Sportamtes des Landreises Görlitz.

Gestern tagte der Expertenbeirat im Landratsamt Görlitz. Mit dessen Vorsitzenden Dr. Stephan Meyer sprach die LaNa über die Arbeit dieses Beirats. Was sind die Aufgaben des beratenden Gremiums und wo welche Themen standen bei der gestrigen Sitzung auf der Agenda?

LaNa: Herr Dr. Meyer, im November des vergangenen Jahres hat sich der Expertenbeirat „Frühe nachbarsprachige Bildung in Sachsen“ konstituiert. Wozu braucht es einen solchen Beirat und wer wirkt mit?

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Witaj kann Vorbild für andere Sprachen sein

(Autor: Andreas Kirschke für Serbske Nowiny und SZ-Niesky)

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Dr. Regina Gellrich, Leiterin der Landesstelle Nachbarsprachen, im Gespräch mit Andreas Kirschke von der Serbske Nowiny.

Das 1998 vom Sorbischen Schulverein entwickelte und eingeführte Modellprojekt Witaj kann im grenznahen Raum Vorbild für die frühe Sprachbildung in Polnisch und Tschechisch sein. „Witaj ist methodisch und didaktisch Vorreiter. Es ist wissenschaftlich begleitet. Und es ist ein gutes Beispiel früher sprachlicher Bildung“, unterstrich Dr. Regina Gellrich, Leiterin der Sächsischen Landesstelle für frühe nachbarsprachliche Bildung am Landratsamt Görlitz, jüngst beim 4. Fachtag der Netzwerkstelle Kulturelle Bildung des Kulturraums Oberlausitz-Niederschlesien. Witaj kann Vorbild für andere Sprachen sein weiterlesen