Ganz natürlich in zwei Kulturen zu Hause sein

Foto: Familie Brenner
Foto: Familie Brenner

Jana und Bernd Brenner haben sich vor ca. 20 Jahren über einen bilateralen Jugendaustausch zwischen den evangelischen Kirchengemeinden Jena und Brno kennengelernt. „Unterhalten haben wir uns damals alle ganz gut auf Deutsch. Die Tschechen lernten Deutsch ja bereits in der Schule“, sagt Bernd Brenner. Aus dem Jugendaustausch wurde eine Fernbeziehung über 1.000 km, verbunden mit langen Busfahrten. Unzählige Sprachkurse in Deutsch bzw. Tschechisch folgten und schließlich fanden beide, kurz nach dem Studium in Dresden, an einem Ort zusammen. Dass Dresden nur eine Zwischenstation sein sollte, war beiden klar: „Es war immer noch zu weit weg von Tschechien. Also nahmen wir an einem Abend bei einem Glas Wein die Landkarte heraus und ließen den Zufall entscheiden.“ So fasst Jana Brenner die Umstände zusammen, wie sie sich, auf der Suche nach einer neuen gemeinsamen Heimat mit unmittelbarer Nähe zu beiden Ländern, Ebersbach in der sächsisch-tschechischen Grenzregion auserkoren. Ganz natürlich in zwei Kulturen zu Hause sein weiterlesen

„Knirpse“ lernen Tschechisch

Frau Jungnickel vor ihrer Kita
Foto: Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH (ENO)

„Wenn ich schon an der tschechischen Grenze wohne, sollte ich auch die Sprache des Nachbarn beherrschen.“ Für Bettina Jungnickel aus Oderwitz ist das selbstverständlich. Die Erzieherin wurde bereits durch ihr Elternhaus in dieser Hinsicht geprägt, da ihr Vater perfekt Tschechisch spricht. Als die Volkshochschule im Jahr 2004 Sprachkurse für Erzieherinnen anbot, nutzte sie die Chance, die Sprache zu erlernen. Zwei VHS-Kursen folgten weitere Kurse an der Schkola und eine vierwöchige Sommerschule an der Karls-Universität in Prag. Den Anstoß zu diesem Engagement lieferten die von ihr betreuten Kinder der Kita „Knirpsenland“. „Viele Kinder haben mir erzählt, dass sie mit ihren Eltern in Tschechien tanken oder einkaufen waren. Meine Frage, ob sie dort auch Tschechisch gesprochen hätten, haben sie verneint. Zumindest für die Kinder wollte ich das ändern.“ „Knirpse“ lernen Tschechisch weiterlesen

Liebe ohne Grenzen

Ehepaar Liske
Foto: Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH (ENO)

Iva und Frank Liske haben durch ihre Liebe zur Nachbarsprache gefunden

„Bei mir hat´s gefunkt. Ich wollte sie kennenlernen. Also musste ich ihre Sprache erlernen.“ Frank Liske hat 1987 durch seine Liebe zu Iva aus dem tschechischen Hodonín zur Nachbarsprache gefunden. „Wir haben uns anfangs russisch unterhalten.“, erinnert er sich. „Aber Spaß gemacht hat das nicht.“ So belegte der junge Mann 1988 einen Kurs an der Volkshochschule. Ein Jahr später fiel die Mauer. Die VHS-Kurse kamen wegen struktureller Probleme ins Stocken. Also kaufte sich Frank Liske Bücher und Tonträger, um im Selbststudium weiter zu lernen. „Ein halbes Jahr lebte ich dann bei Iva in Südmähren. So habe ich die Sprache richtig gelernt.“ Liebe ohne Grenzen weiterlesen