Es tut sich was in Sachen Nachbarsprachen!

Nicht nur in den deutsch-polnischen / deutsch-tschechischen Euroregionen mit sächsischer Beteiligung steht das Thema der nachbarsprachigen Bildung auf der Agenda – auch in benachbarten Euroregionen entlang der gesamten deutsch-tschechischen und deutsch-polnischen Grenze gibt es vielfältige Aktivitäten, um die Nachbarsprachen voranzubringen. Kein Wunder, werden doch nach wie vor Sprachbarrieren als eines der wichtigsten Hemmnisse für eine integrierte Entwicklung dieser grenzüberschreitenden Verflechtungsräume identifiziert. Und so lohnt sich für uns als LaNa immer wieder der „Blick über den Tellerrand“ und der Fachaustausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Grenzregionen, um voneinander zu lernen, Kräfte zu bündeln und gemeinsam in diesem Bereich etwas zu bewegen.

Beispiel Land Brandenburg

Naheliegend im wahrsten Sinne des Wortes ist für uns z. B. das benachbarte, an der deutsch-polnischen Grenze gelegene Bundesland Brandenburg. Gerade wurde hier ein „Mehrsprachigkeitskonzept – Bestandsaufnahme und strategische Weiterentwicklung der Sprachenvielfalt im Bildungssystem im Land Brandenburg“ vom Kabinett gebilligt, in dem die im Land Brandenburg gesprochenen Minderheiten-, Nachbar- und Regionalsprachen wie Niedersorbisch, Niederdeutsch und Polnisch einen besonderen Schwerpunkt haben. Die Euroregion Spree-Neisse-Bober legte Anfang des Jahres, dazu passend, eine interessante Analyse „Ansätze zur Reduzierung der Sprachbarriere als größtes Hemmnis der Partnerschaft“ mit vielen Parallelen zur Situation in unserer angrenzenden Euroregion Neisse-Nisa-Nysa vor. Die Euroregion Pro Europa-Viadrina verfügt hingegen bereits seit 2020 über eine umfassende Analyse des Themenbereiches Bildung / Lebenslanges Lernen im deutsch-polnischen Kontext zur Ableitung grenzübergreifender Handlungsansätze unter dem Motto „Bildungskonzept VIADRINA 21+ – Lebenslanges Lernen in der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA“.

Aktivitäten der LaNa als Beispiele guter Praxis

Interessant und natürlich erfreulich für uns ist, dass die Sächsische Landesstelle Nachbarsprachen mit ihren Aktivitäten ebenso wie unsere deutsch-polnischen Interreg-Projekte „Groß für Klein – Duzi dla Małych“ und „Groß und Klein gemeinsam – Duzi i Mali razem“ jeweils als Beispiele guter Praxis herangezogen wurden und wir im Entwicklungsprozess immer wieder gefragte Gesprächspartner für Fachleute auch über Sachsen hinaus waren und sind. So informierten sich z. B. im März Verantwortliche für Internationale Bildung der Stadtverwaltung Cottbus bei einem Besuch in Görlitz bei der LaNa und beim Kompetenz- und Koordinationszentrum Polnisch (KoKoPol) über Ansätze und Aktivitäten zur Förderung der polnischen Sprache von Klein auf. Dabei wurden vielfältige Schnittstellen und Ansätze für den weiteren Fachaustausch und eine mögliche Zusammenarbeit sichtbar, die nun gemeinsam weiterverfolgt werden sollen.

Mit- und Voneinander lernen

Für uns als LaNa sind solche Austausche stets ein gewinnbringendes Geben und Nehmen, aus denen wir nicht nur neue Impulse für unsere Arbeit in Sachsen, sondern auch Kraft schöpfen im Wissen um ein immer größer werdendes Netzwerk an gleichgesinnten engagierten Akteuren, auf das wir bauen können. Gerade in unserer jetzigen Arbeitsphase der konzeptionellen Weiterentwicklung und Ausweitung unserer Aktivitäten – über den frühkindlichen Bereich hinaus und im Kontext der Europabildung – hilft uns das sehr, einen guten und zeitgemäßen Weg für uns in unserem Bemühen um die Stärkung der nachbarsprachigen Bildung in den Grenzregionen zu finden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeite mit allen, die diesen Weg mit uns gemeinsam weiter gehen wollen.

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