
Genau vor einer Woche, am 20.03., dem ersten Tag des kalendarischen Frühlings, fand im Gubiner Kulturhaus ein deutsch-polnischer interkultureller Workshop statt. An diesem nahmen mehr als 20 Lehr- und Erzieherfachkräfte sowie Pädagogikstudierende der polnisch-brandenburgischen Grenzregion teil.
Buch-duch, Mittwoch-śpioch, Tisch-mysz…
Der Workshop war in zwei Teile aufgeteilt. Als erste konnten die Teilnehmenden die Methode der Sprachanimation erleben. Diese ermöglichte es auf ganz praktische Weise, Wörter und Sätze der Nachbarsprache „im Vorübergehen“ zu kennen, und zwar ohne das Lernen von Grammatik und Rechtschreibung. Das wiederum verbindet fast jeder und jede häufig mit dem Erlernen einer Fremdsprache. Jedoch, allein durch Spielen, Hören und Wiederholen blieben die ersten Worte in den Nachbarsprachen bei den Teilnehmenden hängen.
Gemeinsam suchten sie nach Reimen zu polnischen und deutschen Wörtern, übten Gesten zu bestimmten Wörtern, spielten Tic-Tac-Toe und „liefen“ sogar ein Diktat 😊.
Alle angewendeten Methoden des ersten Workshop-Teils können die Teilnehmenden nun zum Heranführen ihrer betreuten Kinder an die deutsche bzw. polnische Sprache in ihren Kindergartengruppen und Grundschulklassen einsetzen.
Bildungssystem der beiden Nachbarländer im Vergleich
Welche Ausbildung ist notwendig, um in einem polnischen Kindergarten zu arbeiten und welche in einem deutschen Kindergarten? Wie viele Mahlzeiten pro Tag bekommen polnische und deutsche Kinder im Kindergarten? Ist der Kindergarten in Polen und in Deutschland Pflicht? Diesen und andere Fragen und deren Antworteten widmete sich der zweite Teil des Workshops. Hier mussten die Teilnehmenden zunächst in ihren nationalen Gruppen mehr als zwanzig Fragen zur Kindergartenbetreuung in Polen und Deutschland beantworten.
Beim Vergleich der Antworten waren sowohl die polnischen als auch die deutschen Teilnehmenden überrascht. Es zeigte sich, dass es neben vielen Gemeinsamkeiten auch ebenso viele Unterschiede gibt. Vor allem war es jedoch schön zu erfahren, dass die Gemeinsamkeiten zwischen polnischen und deutschen pädagogischen Fachkräften im Vorschulbereich und der Schule darin bestehen, dass sie ihre Arbeit einfach gern nachgehen und dass das Kind immer im Mittelpunkt steht.
Dieses Fazit und der abwechslungsreiche Workshoptag machen Lust auf weitere Veranstaltungen im Rahmen des Fortbildungsprogramms im Projekt „Sprachbrücke Euroregion SNB“. Ihre Einrichtung ist an dem Fortbildungsprogramm interessiert? Melden Sie sich gern bei der LaNa.
Hintergrund zum Fortbildungsprogramm
Der Workshop fand im Rahmen des Projekts „Sprachbrücke Euroregion SNB“ statt und wurde durch das Kooperationsprogramm Interreg Brandenburg-Polen gefördert.
Mehr Informationen unter https://www.nachbarsprachen-sachsen.eu/bbpl bzw. https://euroregion-snb.de/Sprachbrücke.