Eintauchen in die Nachbarsprache Polnisch

Heute erscheint der letzte Beitrag aus der Kita-Praxis der Kita Groß Krauscha. In diesem Beitrag wird deutlich, mit welchen einfachen Mitteln die Pädagoginnen die Lust auf Sprache wecken und wie viel die Kinder nach wenigen Wochen bereits in der Nachbarsprache Polnisch verstehen:Schon vor einigen Jahren entstand in der Zusammenarbeit der beiden Kindertagesstätten in der Gemeinde Neißeaue das „Brückenkonzept“ mit den beiden Säulen Bilingualität (Zweisprachigkeit) und Bikulturalität (zwei Kulturen fließen ineinander, ergänzen und bereichern sich). Seit einigen Wochen dürfen wir nun an einem Vormittag in der Woche bei den vierjährigen „Spatzen“ immersiv arbeiten. Im Rahmen des Projektes „Euroregionales deutsch-polnischen Kita-Netzwerk“ gestalten die Gruppenerzieherin Gudrun Jurke mit der Projektmitarbeiterin Angelika Gogol Freitags immer gemeinsam den Vormittag. Insbesondere in der Spielzeit oder während einer dialogorientierten Bilderbuchbetrachtung tauchen die Kinder intensiv in die Nachbarsprache Polnisch ein. Gab es anfänglich noch skeptische Blicke, siegten schnell Neugier und Sympathie. Genauso schnell fanden die Kinder wie selbstverständlich einen Zugang zur anders sprechenden Angelika. Mittlerweile findet an den gemeinsamen Vormittagen auch ein Sprachangebot für die gesamte Gruppe statt. So auch im konkreten Beispiel: Wir entdecken die Jahresuhr. Anhand des Posters „Mit Biedronka, Maus und Žába durch das Jahr“ benennen die beiden Pädagoginnen die Monatsnamen. Gesungen wird dazu das deutsche Lied. Die Kinder stellen fest, dass der einzige Unterschied im gesprochenen und geschriebenen Wort besteht. Alles andere ist im Jahreslauf in unserem Nachbarland gleich!

Als Herausforderung für die Kinder wird das Lied „Die Jahresuhr“ um das polnische Wort für den jeweiligen Monat erweitert. Diese werden aber im Lied nur gesprochen, nachdem das deutsche Wort gesungen wurde. Mit ein bisschen Übung wird daraus ein spannendes Sing- und Sprechlied! Noch sind wir in der Erprobung, aber wir spüren, dass es gelingen kann, wenn wir viel öfter die unbedarften Zugangswege der Kinder nutzen. Einfach mal machen! (Schmunzel!)“

Einen videografischen Einblick in den Fortschritt nach wenigen Wochen immersiver Begleitung durch Angelika Gogol sehen Sie hier: 

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„Sprache mit all seinen Ausdrucksformen nahm schon Loris Malaguzzi, ein italienischer Reformpädagoge in den Mittelpunkt seiner Arbeit. So heißt es in der von ihm entwickelten Reggio- Pädagogik „100 Sprachen hat das Kind“. Sprache ist so viel mehr als das gesprochene Wort. Mit allen Sinnen, Fähigkeiten und Fertigkeiten kann dem inneren Eindruck ein äußerer Ausdruck gegeben werden. Durch das unbändige kindliche Bedürfnis, die Welt erfahren und begreifen zu wollen, stellen (sprachliche) Barrieren kaum ein Hindernis dar. Kinder entwickeln recht schnell eigene Konzepte, wie sie neue Erkenntnisse erlangen oder „Neuland“ erobern können.

Vier gelungene Beiträge der Kita Groß Krauscha durften wir in den letzten Wochen veröffentlichen. Im ersten Beitrag konnten Sie von einer schönen Idee lesen, wie man den Kindern gegenseitig Ihre Lebenswelt vorstellen kann, bevor die Kita in einem zweiten Beitrag zwei ganz praktische Möglichkeiten zur Verständigung mit Krippenkindern mit einer anderen Muttersprache einbrachte. Im dritten und vierten Beitrag stellt die Kita zwei Videos aus der Kita-Praxis zur Verfügung, die verschiedene Zugänge zum Nachbarsprachenlernen aufzeigen.

Weitere Anregungen für Ihre Kita-Praxis finden sie unter www.nachbarsprachen-sachsen.eu/praxisbeispiele.

Das LaNa-Team steht Ihnen gern beratend bei der Planung Ihrer nachbarsprachigen Aktivitäten zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns gern dazu und zu allen weiteren Fragen rund um die Nachbarsprache von Anfang an!.

Ihre Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung

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