Haben Sie DIE schon mal gefeiert?

Die Rede ist von der oder den Sprache(n), die Sie, liebe Eltern, und Ihre Kinder von frühester Kindheit an in der Familie erworben haben. Egal welche Sprache(n) Ihre Muttersprache(n) ist oder sind, am 21. Februar können Sie diese gemeinsam mit Ihren Kindern feiern. Es ist Internationaler Tag der Muttersprache! Für uns Anlass genug, uns immer wieder bewusst zu machen, wie wertvoll die Sprachenvielfalt ist, die uns alle im Alltag umgibt.

Immer mehr Kinder profitieren heute bereits davon, mehrsprachig aufwachsen zu können. Die Vorteile bekräftigt auch unsere Kollegin Anne Bartusiak aus dem LaNa-Team: Ihre Kinder sind in Deutsch und Polnisch zu Hause. „… Unsere beiden größeren Kinder gehen ganz selbstverständlich und offen damit um und kosten ihre Vorteile aus. Z.B. verwenden sie die eine Sprache im Sprachumfeld der anderen Sprache untereinander bewusst als „Geheimsprache“ im Spiel. Damit sorgen sie dann für Verwunderung bei ihren Mitspielern, die teilweise gern andere Geheimsprachen erfinden, um mitzuhalten….“ So sind ihre Kinder aufgrund der Zweisprachigkeit ganz natürlich offen, tolerant und verständnisvoll gegenüber Menschen mit anderen Sprachen in ihrem alltäglichen Umfeld oder auf Reisen: „Mama, welche Sprache spricht denn Helenka? Wie kann ich denn fragen, ob sie mit mir spielen möchte?“

Dieses frühe Verständnis für andere Kulturen und Sprachen ist nur ein Vorteil des mehrsprachigen Aufwachsens oder des frühen Erwerbs einer weiteren Sprache schon ab der Kita. Es gibt viele weitere gute Gründe – von der wissenschaftlich belegten positiven Wirkung auf die Gesamtentwicklung des Kindes bis hin zur Eröffnung von Berufs- und Lebensperspektiven.

In der sächsisch-polnisch-tschechischen Grenzregion z.B. haben Ihre Kinder die Möglichkeit des frühen Erwerbs einer der Nachbarsprachen Polnisch oder Tschechisch. Viele Kindergärten haben sich auf den Weg gemacht und unterstützen die spielerische Begegnung mit der Nachbarsprache im Kita-Alltag oder fördern grenzüberschreitende Begegnungen mit anderen Kindern durch eine Kita-Partnerschaft im Nachbarland. Und viele weitere Einrichtungen haben das Potential dazu, z.B. wenn MuttersprachlerInnen aus Polen oder Tschechien in der Kita arbeiten oder Kinder aus nachbarsprachigen Familien betreut werden. Dieses Potential steigt übrigens stetig an, wie dem letzten Datenreport der LaNa (2019) zu entnehmen ist.

D.h. Sie und Ihre Kinder haben hier in der Grenzregion gute Voraussetzungen, um über den sprachlichen Tellerrand zu schauen und gemeinsam eine weitere Sprache zu erlernen und im Alltag anzuwenden. Stöbern Sie dazu auch gern in den Materialien mit Biedronka, Maus und Żába oder in der Materialbibliothek auf der Nachbarsprachplattform, hier finden Sie vielfältige polnische oder tschechische Sprachanregungen, zweisprachige Bücher und Unterstützung bei der Aussprache. Ist der Anfang gemacht, helfen Ihnen polnische oder tschechische MuttersprachlerInnen in Ihrem Umfeld bestimmt auch gern weiter.

Wir wünschen Ihnen damit einen sprachen-bunten 21. Februar und darüber hinaus viele spannende Anlässe, um die uns umgebenden Muttersprachen durch das ganze Jahr gemeinsam wertzuschätzen.

Mehr Informationen zum internationalen Gedenktag Tag der Muttersprachen erfahren Sie unter en.unesco.org/commemorations/motherlanguageday.

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