Ergebnisse der Bestandsaufnahme: frühe Mehrsprachigkeit in der Erzieher/innen-Ausbildung

Die Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung (LaNa) ist in den letzten Monaten im Rahmen einer Bestandsaufnahme der Frage nachgegangen, wie künftige Erzieher/innen im Rahmen ihrer Ausbildung an den Fachschulen der sächsischen Grenzregionen auf das Thema der frühen Mehrsprachigkeit bzw. Nachbarsprachbildung vorbereitet werden. Befragt wurden 18 Fachschulen der Grenzlandkreise Sachsens.

Die meisten Befragten schätzten sowohl das Kollegium als auch die Schüler/innen offen gegenüber der (frühen) Nachbarsprachbildung ein. Dennoch ist festzustellen, dass wenige der 18 Bildungseinrichtungen in diesem Bereich Angebote unterbreiten:

  • In 2 der 18 Fachschulen wird Polnisch als 2. Fremdsprache angeboten. Ein Tschechisch-Angebot gibt es an keiner der befragten Schulen.
  • 2 Schulen haben eine Partnereinrichtung in  Polen, eine Schule pflegt eine Partnerschaft mit einer Einrichtung in Tschechien und in einer Schule tauschen sich die Lehrkräfte im Rahmen einer deutsch-polnischen Kooperation aus.
  • 3 Schulen bieten grundsätzlich die Möglichkeit zur Absolvierung eines Auslandspraktikums an, allerdings findet dies i. d. R. nicht im Nachbarland statt.
  • In 7 Schulen werden interkulturelle Projekte durchgeführt, wobei diese meist unregelmäßig, im kleineren Rahmen oder auf freiwilliger Basis stattfinden und nicht notwendig einen Bezug zu den Nachbarländern aufweisen.

Das Thema (frühe) Mehrsprachigkeit allgemein ist Lehrplaninhalt und wird laut Aussagen der Befragten in 16 von 18 Schulen berücksichtigt. Allerdings wurden unterschiedliche Angaben sowohl zur inhaltlichen Anknüpfung der Thematik als auch zum zeitlichen Umfang gemacht. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Potenziale der Grenzregionen für die Vorbereitung künftiger Erzieher/innen auf die Umsetzung früher nachbarsprachiger Bildung in der Kita-Praxis noch zu wenig genutzt werden. Nach Aussagen der Befragten spielen dabei auch die bisher vorhandenen Rahmenbedingungen, wie die zeitlichen Kapazitäten in der Stundentafel, die Verfügbarkeit entsprechend qualifizierten Lehrpersonals bis hin zu Versicherungsfragen, eine Rolle.

Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme wurden von der LaNa am 9.11.2015 dem Expertenbeirat „Frühe nachbarsprachige Bildung in Sachsen“ vorgestellt und in dem Rahmen diskutiert.

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