Sprache ist der Schlüssel zur Welt

Am 6. Mai trafen sich Kita-Akteure, Sprachbegleitende und Studierende aus der deutsch-polnisch-tschechischen Grenzregion zum fachlichen Austausch über Einsatzmöglichkeiten deutsch-polnischer und mehrsprachiger Kinderbücher sowie Kamishibai im Kita-Alltag online bei „čaj & kawa mit der LaNa“.

Impuls aus der Kita Sonnenhügel: Zuzia, Kasia & Smok im Einsatz

Im ersten Teil des Online-Fachaustausches sprach Frau Izabela Wojtuń, Pädagogin der Kita Sonnenhügel aus Rothenburg. Sie stammt aus Polen, arbeitet seit 10 Jahren in Sachsen arbeitet und berichtete über die Methoden, die sie bei der Arbeit mit der polnischen Sprache in Kindergartengruppen benutzt. Frau Wojtuń wurde von den zwei Puppen Zuzia und Kasia sowie dem Drachen Smok begleitet. Smok spuckt übrigens kein Feuer, sondern pustet mit seiner Nase Seifenblasen aus. Die drei freundlichen Begleiter sind immer dabei, wenn Frau Wojtuń den Kindern von Polen und polnischen Traditionen erzählt oder wenn sie Bücher oder Gedichte auf Polnisch vorliest.

Natürlich sprechen alle drei ausschließlich Polnisch mit den Kindern. Für die Kinder ist das gar kein Problem. Sie freuen sich auf die Begegnung mit ihren polnischen Freunden und schreiben mit Hilfe von Frau Wojtuń Briefe. So erhält z.B. der Drache Smok alle möglichen und oft sehr lustige Fragen.
Frau Wojtuń singt auch sehr viel auf Polnisch mit den Kindern: „Zu den Klängen von Bruder Jakob kann man die Kinder nicht nur auf Polnisch begrüßen, sondern ihnen auch Farben, Zahlen oder die Wochentage perfekt beibringen. Singen ist eine wunderbare Methode“, sagt Frau Wojtuń.

Fazit: Sprache als Schlüssel zur Welt

Im zweiten Teil des Treffens gab Barbara Laris, die im Auftrag der LaNa das Projekt „Sprachbrücke Euroregion Spree-Neiße-Bober“ koordiniert, einen Input aus der Kita-Praxis. Barbara, oder Basia auf Polnisch, sprach über die praktischen Methoden und Instrumente, die sie selbst während ihrer Arbeit in der Kita an der deutsch-polnischen Grenze eingesetzt hat und die das mehrsprachige Lesen im Kindergarten unterstützen.

  • Eine Leseecke, in der sich die Kinder ein Buch aussuchen können, das sie interessiert, und es in einer ruhigen, gemütlichen Atmosphäre „lesen“ können.
  • Eine Leseoma oder ein Leseopa, die einmal im Monat in die Kindergartengruppe kommen und den Kindern Bücher auf Polnisch vorlesen.
  • Ein Bücherregal mit Schubladen, in denen sich Bücher in verschiedenen Sprachen „versteckt“ haben.
  • Ein Lesekoffer, den die Kinder mit nach Hause nehmen und zusammen mit ihren Eltern lesen können.
  • Ein Kamishibai-Theater, das nicht nur ein wunderbares Mittel ist, um Geschichten zu erzählen, sondern auch, um die Kinder in deren Entstehung einzubeziehen. Und das in jeder Sprache!

Vorlesen und Geschichtenerzählen (egal in welcher Sprache) entwickelt viele Sinne, erweitert den Wortschatz, hilft beim Lesen- und Schreiblernen, baut Stress ab, fördert die Kreativität und macht vor allem sehr viel Spaß.

Wir ermutigen Sie, das mehrsprachige Lesen in der Kita-Praxis auszuprobieren, denn, wie Pippi Langstrumpf sagt; „Das habe ich noch nie vorher versucht also bin ich völlig sicher dass ich es schaffe.“

Die LaNa dankt Frau Izabella Wojtuń aus der Kita Sonnenhügel in Rothenburg für den sehr interessanten Input aus Ihrem Alltag in der Kita.

Hintergrund & Ausblick

Die Veranstaltung fand im Rahmen des brandenburgisch-polnischen Projekts „Sprachbrücke Euroregion Spree-Neiße-Bober“ statt.

Die nächsten Termine dieser Serie folgen im zweiten Halbjahr 2025. Sie sind bereits heute herzlich dazu eingeladen:

Weitere Termine unter https://www.nachbarsprachen-sachsen.eu/termine.

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