Heute startet die Jubiläumsausgabe der Tschechisch-Deutschen Kulturtage – Seien Sie dabei!

Bereits das 25. Jahr in Folge erobert vom 26.10. bis 12.11.2023 wieder tschechische Kultur Dresden und die Euroregion Elbe/Labe. 1999 rief die Brücke-Most-Stiftung die Tschechisch-Deutschen Kulturtage (TDKT) ins Leben. Seit 2018 werden sie von der Euroregion Elbe/Labe organisiert. Von Anfang an ging es darum, über den kulturellen Austausch dem Publikum das jeweilige Nachbarland näherzubringen, Wissen zu vermitteln, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu verdeutlichen, alles mit dem großen Ziel, das Verständnis für die Nachbarn zu erhöhen und zum Zusammenwachsen der gemeinsamen Grenzregion und damit Europas beizutragen. Das Festival findet unter der Schirmherrschaft des tschechischen Präsidenten Petr Pavel und des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer statt. „Großartige Beziehungen wie die zwischen der Tschechischen Republik und Sachsen sind heute nicht selbstverständlich. Sie müssen intensiv gepflegt werden“, unterstreicht Petr Pavel die Bedeutung des Festivals. Michael Kretschmer ergänzt: „Freundschaften leben von Spontanität ebenso wie von Verbindlichkeit. Mit den Tschechisch-Deutschen Kulturtagen haben wir seit 1999 eine stehende Verabredung.“

Ein grenzüberschreitendes Festival für Alle

Was klein begann, ist heute ein Festival, das an den kommenden 17 Tagen 68 Veranstaltungen in Dresden und im Umland für Groß und Klein, Jung und Alt und in nahezu allen künstlerischen Genres bietet. Zu weiteren fünf Veranstaltungen auf tschechischer Seite kommen die Gäste bequem per Busshuttle von Dresden, z.B. ins Schloss Velké Březno zu einem Klavierkonzert, nach Prag zu einem Theaterbesuch oder zu einem Orgelkonzert nach Chabařovice. Ein Highlight dürfte die Fahrt nach Ústí nad Labem zum Konzert der Kafka-Band sein, die eine große Fangemeinde hat. „Für uns als Festival geht es darum, das Verständnis für die jeweils andere Seite zu erhöhen und einen bleibenden Eindruck von Tschechien als Land zu vermitteln“, benennt Rüdiger Kubsch vom Hauptveranstalter Euroregion Elbe/Labe das Ziel. Der Fokus liegt deshalb darauf, neue Publikumsgruppen zu erreichen, die bisher wenig Kontakt zu Tschechien haben, und Künstlerinnen und Künstler einzuladen, die in Sachsen wenig bekannt sind.

Ergänzt wird das Programm durch einen Teil mit deutscher Kultur auf der tschechischen Seite der Euroregion Elbe/Labe, für den der tschechische Hauptorganisator „Veřejný sál Hraničář“ aus Ústí nad Labem verantwortlich zeichnet.

Motto des diesjährigen Jubiläumsjahrgangs: „Brüche

Das spiegelt sich in vielen Veranstaltungen inhaltlich wider, wobei das Augenmerk eher auf positive Ergebnisse disruptiver Veränderungen als auf Verluste gelegt wird. Zwei entscheidende Brüche in der tschechoslowakischen Geschichte, die Trennung in zwei Staaten vor genau 30 Jahren und der Prager Frühling vor 55 Jahren, werden in Veranstaltungen in Sebnitz und Dresden thematisiert.

Auch im traditionell breiten tschechischen Filmangebot aus Produktionen der letzten zwei Jahre lassen sich viele Brüche erkennen. Gezeigt werden Filme wie „Il Boemo“ (Der Böhme), der beste tschechische Spielfilm 2022 über den Komponisten und Mozart-Zeitgenossen Josef Mysliveček, der neue Film des Oscar-Preisträgers Jan Svěrák „Betlémské světlo“ (Das Licht von Bethlehem), das Drama „Poslední závod“ (Das letzte Rennen) über ein legendäres Skirennen im Riesengebirge oder die nachdenkliche Komödie „Buko“, in der eine pensionierte Ärztin mit dem Verlust ihres Mannes klarkommen muss.

Das Motto findet sich aber auch in dem breiten Angebot an Literatur, Musik, Kunst und Theater. Der Grenzgänger Radek Fridrich liest aus seinen Gedichten, Anna Bolavá aus ihrem Roman „Der Duft der Dunkelheit“, in dem es unter einer scheinbaren Idylle gefährlich brodelt, die Bestsellerautorin Alena Mornštajnová stellt ihre Dystopie „Listopád“ (Es geschah im November) vor, wenn der November 1989 anders verlaufen wäre. Dazu gibt es ein Feuerwerk von Jazz, ergänzt durch Rave- und Dark-Folk-Konzerte.

Spannende Einblicke ins Nachbarland versprechen auch Ausstellungen und Vorträge. Eine Plakatausstellung im Kulturrathaus befasst sich mit „Tschechischen Heldinnen – bedeutenden Frauen der tschechischen Geschichte und Gegenwart“. Im Zentrum für Baukultur Sachsen steht ein Vortrag über „Ještěd und seine Positionierung im Zeitalter des Kalten Krieges“, den Hausberg von Liberec mit seinem kultigen Berghotel, auf dem Programm.

Nicht zuletzt: Die Tschechisch-Deutschen Kulturtage bieten auch wieder viel für Kinder, in diesem Jahr erstmals mit einem eigens zusammengestellten Kinderprogramm. Das Spektrum reicht von Kinder- und Animationsfilmen über Puppentheater und Sprachanimation bis zu Workshops und Lesungen.

Neugierig geworden? Dann werfen Sie einen Blick in das umfangreiche Festival-Programm und nutzen Sie unbedingt diese besondere Chance „vor Ihrer Haustür“ für das Eintauchen in tschechische Kultur und sächsisch-tschechische Zusammenarbeit!

Ausführliche Programminformationen unter www.tdkt.info

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