Seit Jahresbeginn arbeiten wir als Landesstelle im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Justiz und Demokratie, Europa und Gleichstellung. Damit erhielten wir nicht nur den Status einer institutionellen Förderung durch den Freistaat Sachsen, der die Förderung der nachbarsprachigen Bildung in den sächsischen Euroregionen als kontinuierliche und grundlegende Aufgabe vorsieht. Wir erhielten auch den klaren Auftrag, die Heranführung an die Sprache und Kultur unserer Nachbarinnen und Nachbarn sowie das nachbarschaftliche Miteinander über Grenzen hinweg im Sinne des lebenslangen Lernens und damit auch über die frühkindliche Bildung hinaus in den Blick zu nehmen. Erste Schritte sind wir in diesem Jahr gegangen: Als Beispiel sei der Tag der Nachbarsprachen am 26.09.2023 in Löbau genannt.
Hier haben wir gemeinsam mit lokalen Akteuren vor Ort ein Fest für Klein und Groß auf die Beine gestellt und somit die Nachbarsprachen und -Kulturen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Auch nachhaltige Kontakte mit neuen Kooperationspartnerinnen und -partnern im Netzwerk sind (nicht nur in diesem Zusammenhang) geknüpft worden.
LaNa beim Ersten Deutsch-Tschechischen Regionalforum
So sind wir auch am 30.11./1.12. auf dem Ersten Deutsch-Tschechischen Regionalforum in Chemnitz – auf Einladung des Auswärtigen Amtes und der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) – gemeinsam mit knapp 200 weiteren Akteuren der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Chemnitz zu Gast gewesen. Getreu dem Motto „gemeinsam sind wir stärker“ thematisierten wir zusammen mit politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern des Bundes, des Landes Sachsen sowie der Kommunen die zum Teil schon langjährig bekannten Herausforderungen für die Zusammenarbeit der benachbarten Grenzregionen. Gleichzeitig diskutierten wir konkrete Lösungswege und Gelingensbedingungen, um das tägliche Zusammenleben und -arbeiten für die Menschen vor Ort zu erleichtern. Ganz klar kommuniziert wurde u. a. der Wunsch nach mehr Vertrauen in die und mehr Eigenverantwortung der handelnden Akteure vor Ort, z. B. bei der finanziellen Mittelverwaltung.
Netzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung im Dreiländereck
Am 6.12. waren wir dann zu Gast bei einem Vernetzungstreffen „Bildung für nachhaltige Entwicklung im Dreiländereck Polen-Sachsen-Tschechien“, zu dem Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e. V. (agjf) geladen hatten. Zum einen nahmen wir am regen Fachaustausch der beteiligten sächsischen, polnischen und tschechischen Einrichtungen teil. Zum anderen brachten wir die nachbarsprachige Bildung als wesentlichen und verbindenden Aspekt in die Diskussion ein und knüpfen neue Verbindungen.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit steht auf vielen Füßen
Insgesamt sind wir als Mitarbeiterinnen der LaNa vor allem dankbar dafür zu wissen, dass so viele Initiativen und Menschen (inzwischen nicht mehr nur) in den Euroregionen ganz selbstverständlich und trotz vieler Herausforderungen grenzüberschreitend denken und tätig sind. Sie begreifen auch das Potenzial des nachbarschaftlichen Miteinanders als Motor für eine gemeinsame Regionalentwicklung, da es „einem höheren Sinn und Zweck, nämlich der Friedens- und Versöhnungsbildung“ dient, so die Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt, Anna Lührmann (30.11.2023, Chemnitz). Das macht Mut und Hoffnung für die kommende Zeit und die nachbarsprachige Bildung im Prozess des lebenslangen Lernens in Sachsen und darüber hinaus.