Bald ist Schulanfang in Sachsen

Quelle: S. Hofschläger / pixelio.de

Einige der Großen im Kindergarten können es kaum noch erwarten: in wenigen Tagen, am vorletzten Augustwochenende, wird in Sachsen Schuleintritt gefeiert. Dann beginnt ein neuer, spannender Lebensabschnitt, der mit großen Veränderungen einhergeht. Die Neugierde wächst – nicht nur auf die Zuckertüte. Wer wird wohl Sitznachbar/in? Wann kann endlich der erste Text gelesen werden? Welche Fächer machen wohl besonders viel Spaß? Und die erste tragfähige Entscheidung ist zu treffen: Ein Ranzen, der nicht zu schwer sein darf, muss gekauft werden – dann kann der erste Schultag kommen. Die Schulanfänger/innen in den Nachbarländern Polen und Tschechien müssen sich derweil bis zum Schulbeginn noch ein paar Tage länger gedulden.

Am 1. September werden sich dann auch die Türen der polnischen Grundschulen (polnisch: szkoła podstawowa) öffnen. Statt einer Zuckertüte erhalten die Erstklässler den traditionellen Schülerschlag, der sie ritterlich in den „Schülerstand“ erhebt. Mit einem Stift, der mit einer Schleife geschmückt ist, klopft der Lehrer oder Schulleiter kurz gegen Arm oder Schulter des Kindes. Auch in Tschechien beginnt die Schule erst im September. Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule (tschechisch: základní škola) geschieht hier weniger feierlich. Einige Kinder bekommen von ihren Eltern ein kleines Geschenk, wie Stifte oder Süßigkeiten.

Durch die verschiedenen Schulsysteme der drei Nachbarländer, wird die Grundschule unterschiedlich lang besucht. Während die Kinder in Deutschland vier Jahre zur Grundschule gehen, dauert diese Bildungsphase in Polen sechs Jahre. In Tschechien besuchen die Kinder 9 Jahre die Grundschule, wobei zwei Bildungsstufen unterschieden werden: die erste Stufe umfasst die Klassen 1 bis 5, die zweite Stufe die Klassen 6 bis 9.

Auch das Benotungssystem ist in jedem Land anders. In Deutschland und Polen gibt es die Noten 1 bis 6. Allerdings wird in polnischen Schulen eine 6 als Bestnote vergeben, auf deutscher Seite wird eine sehr gute Leistung hingegen mit 1 bewertet. In Tschechien gibt es demgegenüber nur fünf Noten – von 1 „ausgezeichnet“ bis 5 „ungenügend“.

Um sich mit den polnischen und tschechischen Nachbarkindern zum Beispiel über Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Schulsystem verständigen zu können, ist es natürlich von Vorteil Nachbarsprachkenntnisse zu erwerben. In den sächsischen Grenzlandkreisen gibt es Grundschulen, die Polnisch- oder Tschechisch-Unterricht ab der 1. Klasse oder im Rahmen von Ganztagsangeboten bzw. Arbeitsgemeinschaften anbieten. Eine Übersicht der entsprechenden Bildungseinrichtungen ist hier zu finden.

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