Stuttgarter Erklärung zur frühen Mehrsprachigkeit

Kinder im Sprachencamp
Quelle: Fotolia © Petro Feketa

Auf der von der Baden-Württemberg Stiftung veranstalteten internationalen Fachtagung „Frühe Mehrsprachigkeit – Chancen und Perspektiven im Blick diskutierten am 15.07.2016 in Stuttgart ca. 300 Vertretende aus Forschung und Praxis über bereits erreichte Ziele sowie neue Herausforderungen im Themenfeld Mehrsprachigkeit. Zu den namhaften Referenten zählten Prof. Rosemarie Tracy (Universität Mannheim), Prof. Dr. Annick De Houwer (Universität Erfurt), Prof. Dr. Antonella Sorace (University of Edinburgh) sowie Prof. Dr. Ingrid Gogolin (Universität Hamburg).

Als Ergebnis wurde die Stuttgarter Erklärung zur frühen Mehrsprachigkeit“ formuliert. Sie ergänzt die heute noch aktuellen 11 Thesen der „Mannheimer Erklärung“, die bereits 2006 auf dem Kongress „Frühe Mehrsprachigkeit: Mythen – Risiken – Chancen“ verabschiedet wurde.

I. Der Blick auf das kindliche Wohlbefinden und eine wertschätzende Haltung gegenüber den Sprachen der Kinder und ihrer Familien sind bedeutsam für die kindliche Entwicklung und ihre (mehr-)sprachliche Bildung

II. Im Kontext der „neuen Migration“ ist es wichtiger denn je, die frühe Mehrsprachigkeit als Chance zur Gestaltung von mehr Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder differenziert wahrzunehmen und zu nutzen.

III. Durchgängige Sprachbildung ist eine langfristige Aufgabe. Gerade am Übergang Kindertageseinrichtungen und Grundschulen ist eine gelebte Kooperation Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Förderung und Unterstützung der Kinder in ihrer Sprachbildung.

IV. Es ist im Interesse ein- und mehrsprachiger Kinder, dass Akteure der sprachlichen Bildung im Sozialraum zusammenwirken. Dies kann durch verstärkte Vernetzungsprozesse z.B. in Kinder- und Familienzentren durch Eltern, pädagogische Fachkräfte, Ärztinnen und Ärzte usw. gelingen.

sagmalwasWeitere Informationen zur Tagung sowie zum Programm „Sag‘ mal was“ der Baden-Württemberg Stiftung finden Sie unter: www.sagmalwas-bw.de.

Quelle: Presseinformation der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH vom 19.7.2016

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