„In meiner Familie sind alle sehr stolz auf mich.“, freut sich Adéla Králová. Die junge Frau aus Liberec absolviert bei der Sparkasse Oberlausitz Niederschlesien ein duales Studium der Finanzwirtschaft.
Bereits in der 7. Klasse hat sie die Weichen für eine berufliche Perspektive in Deutschland gestellt. Sie besuchte ein Gymnasium, bei dem sie neben dem tschechischen Abschluss auch das deutsche Abitur ablegen konnte. Voraussetzung war das intensive Lernen der deutschen Sprache. In den letzten zwei Jahren wurden alle Fächer in Deutsch unterrichtet. „Anfangs wollte ich einfach nur deutsch lernen, weil das im Dreiländereck durchaus sinnvoll ist.“, erinnert sich Adéla. „Doch bald schon entstand der Wunsch, in Deutschland auch studieren zu können.“
Doch ein Studium in Deutschland ist teuer. Und so brachte eine Lehrerin sie auf die Idee, sich für ein duales Studium bei der Sparkasse zu bewerben. Ihre Bewerbung war erfolgreich, so dass sie im Oktober 2015 ihre Ausbildung beginnen konnte. „Die größte Herausforderung für mich war die Sprache.“, berichtet die junge Tschechin. „Spezifische Fragen der Kunden fachlich und sprachlich richtig zu beantworten, war am Anfang sehr schwierig.“ Im täglichen Arbeitsablauf spielt ihre Herkunft keine Rolle. Adéla durchläuft die gleichen Fachbereiche wie andere Auszubildende auch. Die Kunden reagieren positiv auf die gut deutsch sprechende Tschechin. „Manche begrüßen mich auf Tschechisch, wenn sie mich sehen.“, berichtet Adéla.
Drei Jahre dauert das duale Studium, das sie im stetigen Wechsel in den Filialen der Sparkasse Oberlausitz Niederschlesien und in der Berufsakademie Dresden absolviert. Danach gibt es dann gute Chancen im Firmenkundenbereich oder im Controlling arbeiten zu können. „Mit dem Bachelor of Arts in der Fachrichtung Finanzwirtschaft habe ich einen akademischen Abschluss, der auch in Tschechien anerkannt wird. So könnte ich danach auch in meiner Heimat arbeiten.“ Da es auch in Liberec eine Filiale der Sparkasse gibt, ist dieser Wunsch durchaus realistisch.
Durch das Lernen der deutschen Sprache konnte Adéla Králová für sich neue berufliche Perspektiven im Dreiländereck erschließen. Sie hat frühzeitig eine bewusste Entscheidung dafür getroffen und mit viel Eigeninitiative an der Umsetzung gearbeitet. „Je eher damit begonnen wird, umso leichter fällt einem dieser Weg.“, so ihre Empfehlung.