Eine angehende Erzieherin erzählt vom Projekt „Groß für Klein – Duzi dla małych“

Heute stellen wir eine Teilnehmerin unseres deutsch-polnischen Pilotkurses für pädagogisches Kita-Personal vor. Der Kurs findet im Zuge des Projektes „Groß für Klein – Duzi dla małych“ statt, das im Rahmen der Kooperation des Landkreises Görlitz und der LaNa mit dem Niederschlesischen Lehrerfortbildungsinstitut Wroclaw entstanden ist. Am 1. Durchlauf im Schuljahr 2017/18 nehmen nicht nur Erzieherinnen aus 7 Kitas des Landkreises Görlitz teil, sondern auch Schülerinnen im 1. Ausbildungsjahr der Erzieher-Fachschule des Görlitzer Berufsschulzentrums „Christoph-Lüders“.

Eine davon ist Cindy Franzke. Sie ist 22 Jahre alt, kommt aus Niesky und ist für ihre derzeitige Ausbildung nach Görlitz gezogen. Cindy ist leidenschaftliche Volleyball-Spielerin und beschäftigt sich in ihrer Freizeit außerdem gerne mit kreativer Gestaltung.

Cindy, sag uns bitte, was ist deine Motivation am deutsch-polnischen Pilotkurs teilzunehmen?
Cindy: Dieser Pilotkurs ist vor allem für meine persönliche Weiterbildung gedacht. Ich möchte meine polnischen Sprachkenntnisse erweitern und mich mit der Kultur unseres Nachbarlandes befassen. Außerdem hilft mir dieser Kurs auch, mich methodisch weiter zu entwickeln.

Und warum ist dir das Thema der frühen nachbarsprachigen Erziehung wichtig?
Cindy: Wir leben hier in einer Grenzregion. Man sollte sich mit seinem Nachbarn befassen, um ihn zu verstehen und gut mit ihm auskommen zu können.
Warum mir das Thema vor allem in der Erziehung wichtig ist? Kinder haben die Chance, die Kultur und die Menschen eines Landes noch völlig vorurteilsfrei kennen zu lernen und sind zudem fähig, sprachliche Grundkenntnisse viel schneller aufzunehmen.

Was habt ihr denn schon alles während dieses Pilotkurses erlebt?
Cindy: Wir haben den Pilotkurs mit einer Infoveranstaltung im Landratsamt Görlitz begonnen. Bei der Eröffnungskonferenz in Jelenia Góra haben wir die polnischen Teilnehmer kennen gelernt und wurden gemeinsam in das Kursprogramm eingeführt. Man hat uns da den Aufbau der verschiedenen Bausteine erklärt. Zusammen mit den polnischen Teilnehmern folgte dann eine Stadtrallye in Görlitz, die wir auch selber vorbereitet haben. Wir haben verschiedene Seminare zum Thema der alltagsintegrierten Sprachentwicklung besucht und haben dazu auch einen Gesprächsabend mit polnischen Eltern durchgeführt. Wir haben auch in einem Workshop gelernt, ein paar polnische Gerichte zu kochen und hatten Landeskundeunterricht. Alles in allem ein gut gefülltes, kunterbuntes Programm.

Und was ist dir besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Cindy: Mir haben vor allem die Bereiche mit größerem praktischen Bezug mehr Spaß gemacht. Das polnische Kochen war toll, genauso wie das Seminar „111 Gründe, Polen zu lieben“. Man hat irgendwie auf spielerische Art lernen können und der Referent zum Seminar hat sein Thema auf besondere, lustige Weise präsentiert. Das hat mir und sicher auch den anderen sehr gut gefallen.

Hast du schon eigene Ideen, wie du den Grenznachbarn in deine künftigen Praxisphasen bzw. in deine zukünftige Arbeit einbeziehen willst?
Cindy: Ich hab` da, ehrlich gesagt, noch so gar keine genauen Vorstellungen. Aber es kommt ja noch ein Studienbesuch in den polnischen Kitas. Vielleicht bekomme ich da ja den entscheidenden Anstoß.

Wenn du den Kurs nochmal machen würdest, was würdest du ändern bzw. was würdest du den Organisatoren mit auf den Weg geben?
Cindy:
Da mir persönlich der praktische Teil besonders liegt und ich mir daraus am Ende auch mehr mitnehmen kann, hätte ich lieber ein paar fachliche Vorträge weniger besucht und dafür ein paar mehr praktische Beispiele gesehen, oder generell den Praxisbezug erhöht. Auch der Austausch mit den polnischen Teilnehmerinnen hat mir sehr gut gefallen, ist aber noch zu gering ausgefallen. Auch da würde ich mir für die Zukunft mehr Aktionen wünschen. Denn dieser Austausch zwischen den Erziehern und Teilnehmern des Kurses bringt mir für den späteren Werdegang die entscheidenden Ideen.

Vielen Dank für deine Zeit und deine Einblicke.
Cindy: Gerne. Kein Problem.

Das Projekt „Groß für Klein – Duzi dla małych“ wird finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG Polen-Sachsen 2014-2020 sowie aus Mitteln des DODN und des Landkreises Görlitz. Die Umsetzung für die deutsche Seite erfolgt durch die Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung (LaNa). Beim Projektmanagement unterstützt wird der Landkreis Görlitz durch die Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz.

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