Wie Corona unsere Pläne durchkreuzt und zum kreativen Umdenken zwingt…

Foto zeigt Mädchen im Kitaalter, sie formt mit ihren Fingern ein Herz, die Hände sind mit Farbe bemalt

Groß und Klein gemeinsam – so heißt unser neues deutsch-polnisches Projekt, das der Landkreis Görlitz gemeinsam mit dem DODN in Wroclaw durchführt. Wie kann man aber „gemeinsam“ handeln, wenn die Corona-Pandemie unsere Pläne durchkreuzt und Distanz von uns verlangt?

Nach der Lockerung der Corona-Regelungen im Mai und vor allem nach der Wiederöffnung der Grenze mit Polen und Tschechien haben wir erstmal tief durchgeatmet – jetzt wird es nur besser. Diese drei Monate im Frühling haben uns zum Umdenken gezwungen. Über neue Medien versuchten wir mit unseren Partnern und Kitas im Euroregionalen deutsch-polnischen Kita-Netzwerk im Kontakt zu bleiben, wir veröffentlichten ein paar polnischsprachige Videos für Kinder oder veranstalteten Online-Erfahrungsaustausche. Aber kann das alles persönliche Begegnung und den offenen Austausch ersetzen? Vor allem, wenn es um grenzüberschreitende Zusammenarbeit geht? Das Projekt „Groß und Klein gemeinsam“ stellt uns nun seit Herbst wieder vor viele Fragen.

Im Rahmen des Projektes haben wir zu Beginn des neuen Kita-Jahres deutsche und polnische Kitas zum Aufbau einer Partnerschaft eingeladen. Um sich kennenzulernen und das gegenseitige Vertrauen zu gewinnen, wollten wir eine gemeinsame Partnerbörse für die sächsischen und polnischen PädagogInnen durchführen. Diese musste kurzfristig wegen der Verschärfung der Regelungen abgesagt werden. Schnell haben wir nach einem zielführenden Plan B gesucht. So sollte es ein zeitgleiches Treffen in Polen für polnische Kitas und in Deutschland für deutsche Kitas stattfinden. Eine moderierte Online-Zuschaltung war geplant. Und hier wurden unsere Pläne wieder durch die dynamische Corona-Situation durchgekreuzt… wir mussten wieder nach einem neuem Weg suchen. Aber es erschien uns auch die Fragen: Wie weit kann man die Vorhaben umdenken? Verlieren wir wirklich nicht unsere Ziele aus dem Blick? Wie können wir von den interessierten Kitas, die selbst durch Corona vor enormen Herausforderungen stehen, derzeit eine aktive Mitwirkung an unserem Projekt erwarten? Ist es nicht besser, uns Zeit nehmen und später wieder mit vollen Kräften zu starten? Wann wird es aber wieder „wie gewöhnt“? Wie weit lassen sich dabei auch die Förderbedingungen des  Kooperationsprogramms Interreg Polen-Sachsen 2014-2020, über das unser Projekt  finanziert wird, ausreizen?

Gemeinsam mit unserem polnischen Partner haben wir uns entschieden, uns erstmal Druck zu nehmen und uns Zeit zu geben. Da das Interesse am Aufbau einer deutsch-polnischen Kita-Partnerschaften beiderseits der Grenze bleibt , werden wir zunächst mit jeder teilnehmenden Kita ein Video-Interview führen. Aus diesen kurzen Videos werden wir einen  gemeinsamen „Kita-Katalog“ bauen und damit eine erste Möglichkeit schaffen, interessierte Partner-Einrichtungen kennenzulernen. Aber uns ist klar, dass dies eine persönliche Begegnung nicht ersetzen kann – es ist eher eine Begrüßung und ein Zuwinken in diesen besonderen Zeiten. Die deutsch-polnische Partnerbörse ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Zunächst geht aber die Gesundheit vor. 

Über den Projektverlauf werden wir weiter auf unserem Blog informieren. Haben Sie und ihre Kita Lust zum Projekt dazu zu stoßen und auch eine deutsch-polnische Kita-Partnerschaft aufzubauen? Wir freuen uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen!

Das Projekt „Groß und Klein gemeinsam – Duzi i Mali razem“ wird finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG Polen-Sachsen 2014-2020 sowie aus Mitteln des DODN und des Landkreises Görlitz.

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