Nachbarsprachige Bildung
in Ihrer Kita-Konzeption

Verankern Sie Ihre nachbarsprachige Bildungsarbeit in Ihrer Kita-Konzeption!

Lesen Sie hier, was dies Ihrer Kita bringen kann und wie Sie dabei vorgehen können.

Ilka Maserkopf, fmks e.V.:

„Für ein Kita-Team ist die gemeinsame Entwicklung eines nachbarsprachigen Bildungskonzepts eine hilfreiche Arbeitsgrundlage … Das Ergebnis dieses wertvollen Prozesses bietet auch Eltern und dem Träger Orientierung und Klarheit über die konkrete Umsetzung der nachbarsprachigen Bildung in der täglichen Praxis.“

Lassen Sie sich inspirieren:

Warum lohnt es sich frühe nachbarsprachige Bildung in der Kita umzusetzen?

Hören Sie dazu Kristin Gerhardt von der EUREGIO EGRENSIS:

Welchen Schatz gilt es mit früher nachbarsprachiger Bildung in der Kita zu heben?

Hören Sie dazu Katja Malik von der Kita „Am Zauberwäldchen“, Görlitz:

Tipps für die praktische Umsetzung:

Für EinsteigerInnen: Wie herangehen?

Ganz gleich, ob Sie eine Neuausrichtung oder Weiterentwicklung Ihrer pädagogischen Arbeit auf dem Weg zur Etablierung eines nachbarsprachigen Bildungskonzepts in Ihrer Kita planen oder sogar eine neue Kita mit einem konzeptionellen Schwerpunkt auf nachbarsprachiger Bildung aufbauen: Folgender grober „Fahrplan“ ist zu empfehlen:

1. Schritt: Werden Sie sich zunächst über die grundlegenden Eckpunkte Ihres Vorhabens klar, indem Sie sich insbesondere folgende Fragen  beantworten.

  • Ausgangspunkt: Wo starten wir? Welche Potenziale gibt es, auf die wir aufbauen können?
  • Ziel (Vision): Wo soll die Reise hingehen?
  • Weg: Wie könnte es funktionieren?
  • Weggefährten und Proviant: Wen und was brauche ich dafür?

2. Schritt: Holen Sie sich Partner ins Boot:

  • In erster Linie sind dies Kita-Leitung und Kita-Team, der Träger, die Kommune und die Eltern.
  • Die Kita-Fachberatung ebenso wie externe Fachleute und ErfahrungsträgerInnen können beraten und unterstützen.
  • Nicht zuletzt bietet der kollegiale Austausch mit anderen Kitas, die einen ähnlichen Weg bereits gegangen sind, die Chance, „das Fahrrad nicht neu erfinden zu müssen“. Auf der Nachbarsprachplattform und im Blog der LaNa gibt es hierfür vielfältige Anknüpfungspunkte (u. a. Kita des Monats, Kita-Landkarte, Praxisbeispiele, Euroregionale Kita-Netzwerke)

3. Schritt: Starten Sie in die Umsetzung:

  • Auch hier gilt: Probieren geht über Studieren! Im Arbeitsprozess werden Sie am besten merken, was in Ihrer Kita und unter Ihren konkreten Bedingungen gut funktioniert und wo noch Nachjustierungsbedarf besteht.
  • Wichtig ist, dass Sie dies kontinuierlich in Ihrem Team, aber auch im Austausch mit den Eltern und anderen reflektieren, kritisch evaluieren, ihr pädagogisches Konzept gemeinsam weiterentwickeln und auf diesem Wege  sukzessive Ihre nachbarsprachige Bildungsarbeit qualifizieren.

Die nachhaltige Etablierung nachbarsprachiger Bildungsarbeit in Ihrer Kita ist damit ein längerfristiger Prozess, der gleichzeitig viel Potenzial für die Qualitäts- und Teamentwicklung in sich birgt und damit Ihre Kita insgesamt voranbringen kann.

Die Sächsische Landesstelle für  nachbarsprachige Bildung (LaNa) steht Ihnen gern fachlich begleitend und unterstützend auf Ihrem Weg zur Nachbarsprache von Anfang an zur Seite – sprechen Sie uns an!

Welche Fragen sollten Sie sich mit Ihrem Team im Erarbeitungsprozess eines Nachbarsprachkonzepts gemeinsam beantworten?
  • In der Checkliste finden Sie exemplarisch aufgelistete und an den Bausteinen einer Kita-Konzeption orientierte Fragen, die Ihnen helfen sollen, sich die Potenziale Ihrer Kita für die Umsetzung nachbarsprachiger Bildung bewusst zu machen und sich gemeinsam im Team mit deren Umsetzung in der pädagogischen Praxis auseinanderzusetzen. Nicht jede Frage muss dabei für Sie und Ihre Kita relevant sein. Reflektieren Sie vielmehr, was auf Ihre Kita zutrifft bzw. wo es lohnt, einmal darüber nachzudenken und sich im Team damit auseinanderzusetzen.
  • Auf den NiKiS-Themenseiten finden Sie darüber hinaus weiterführende Impulse und Anregungen, um Ihren individuellen Weg zur Nachbarsprache von Anfang an zu gehen, diesen auch konzeptionell zu untersetzen und qualitativ weiterzuentwickeln. Die Sächsische Landesstelle für nachbarsprachige Bildung mit ihren KooperationspartnerInnen steht Ihnen dabei gern begleitend und unterstützend zur Seite.
  • Das QITA-Kriterienhandbuch für den Bereich Sprache und Mehrsprachigkeit widmet sich  intensiv dem methodischen Herangehen und den Qualitätskriterien für die Erarbeitung und Fortschreibung eines Sprachkonzepts für Zwei- und Mehrsprachigkeit in der Kita. Dies bietet Ihnen einen vertiefenden Leitfaden als Ergänzung zu Ihrer pädagogischen Kita-Konzeption.
Wie können Sie Ihr PädagogInnen-Team mitnehmen?

Nachbarsprachige Bildungsarbeit in der Kita wird vor allem dann nachhaltig gelingen, wenn

  • in der Kita insgesamt ein mehrsprachigkeitsoffenes Klima herrscht, das sich in der grundsätzlichen Wertschätzung von Mehrsprachigkeit und der Chancen für alle (Kinder wie Erwachsene), über die eigene Kultur und Sprache hinaus anderen Sprachen und Kulturen zu begegnen, widerspiegelt, und
  • das Kita-Team eine offene, wertschätzende, kultursensible, vorurteilsbewusste, reflektierte professionelle Haltung lebt, die mit dem Begreifen der nachbarsprachigen Potenziale als Bereicherung und Ressourcen für eine gelingende alltagsintegrierte Sprachförderung aller Kinder und dem Selbstverständnis über die eigene Rolle als (mehr-)sprachliches Vorbild im Kita-Alltag einhergeht,

Ein empfehlenswertes Instrument, daran in Ihrem Team zu arbeiten, ist PEPELINO – das Europäische Portfolio für Pädagoginnen und Pädagogen im Elementarbereich für den Bereich Sprachen und Kulturen.

  • Sie können es nutzen, um Ihre PädagogInnen zur Selbstreflexion ihrer Einstellungen, von Wissen und Fertigkeiten anzuregen, die sie in der Kita benötigen, um die Entwicklung sprachlicher und kultureller Kompetenzen der Kinder gemäß des Bildungsauftrages in einer plural geprägten Gesellschaft zu fördern.
  • Im kollegialen Austausch können, darauf aufbauend, Haltungen und Motivationen reflektiert und auch pädagogische Ansätze und Erfahrungen in der Zusammenarbeit hinterfragt werden.
  • Hieraus ergeben sich neue Impulse und Ideen für die Weiterentwicklung Ihrer pädagogischen Arbeit im Team.

 

Wertvolle Hinweise von PraktikerInnen:

„… Es ist ein wichtiges Fundament […], wenn alle wesentlichen und an so einem Prozess beteiligten Akteure gut zusammenspielen, d.h. […] der Bürgermeister, die Stadtverwaltung als Träger, das Kita-Team und die Eltern. [Das ist] ein gutes Signal an alle in der Region lebenden Menschen…“
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Jens Reinsch

Abteilung Kita, Stadt Altenberg

„Wir haben die Idee, eine deutsch-polnische Partnerschaft aufzubauen […]  von Anfang an mitgedacht. Diese Idee floss in die Konzipierung der neuen Einrichtung ein […]. Dies fand […] sogar Umsetzung beim Bau des neuen Hauses, wo sich symbolisch eine Brücke wiederfindet …“
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Kathrin Franke

Deutsch-Polnisches Kinderhaus St. Franziskus Ostritz

„Erst sind die alltagsintegrierten Angebote erprobt worden und nachhaltig im Alltag der Kita-Praxis gewachsen und dann haben wir die nachbarsprachige Bildung in unser Kita-Konzept als Schwerpunktthema übernommen.“
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Manuela Ullrich

Deutsch-Tschechische Kita Wichtelhäusl Deutschneudorf

Impulse für Fortgeschrittene:

Reflektieren Sie regelmäßig gemeinsam mit Ihrem Team die Umsetzung Ihrer nachbarsprachigen Bildungsarbeit im Kita-Alltag: Werden die in der Kita-Konzeption angestrebten Ziele erreicht? Gibt es Optimierungsmöglichkeiten? Haben sich Rahmenbedingungen geändert? 

Auf den Themenseiten von NiKiS finden Sie vielfältige Impulse zur Weiterentwicklung:

Nutzen Sie das Potenzial polnischer und/oder tschechischer MuttersprachlerInnen in Ihrem Kita-Team?

Arbeiten Sie mit polnischen und/oder tschechischen Erwachsenen aus dem Umfeld Ihrer Kita zusammen?

Pflegen Sie eine Partnerschaft mit einer Einrichtung im Nachbarland?

Die Auseinandersetzung mit Ihrer Kita-Konzeption und deren Umsetzung in der alltäglichen Praxis ist gleichzeitig ein geeignetes Instrument, um die Qualität der nachbarsprachigen Bildung in Ihrer Kita weiterzuentwickeln. Das QITA-Kriterienhandbuch zur Qualität in zwei- und mehrsprachigen Kindertageseinrichtungen liefert hierfür vielfältige fachliche Anregungen.

Fundus zur Nachnutzung in der pädagogischen Kita-Praxis:

Besuchen Sie auch die Materialbibliothek auf der Nachbarsprachplattform  – hier finden Sie u. a. ein breites Spektum an Fachliteratur rund um das Thema der frühen nachbarsprachigen Bildung in Kitas.

Ihr Beitrag für den Fundus?!

Haben Sie aktuelle Informationen, möchten Sie Materialien, mit denen Sie in Ihrer Kita arbeiten, weiter empfehlen oder haben Sie Beispiele guter Praxis etc., die Sie gern mit anderen Kita-Fachkräften teilen? Ihre Impulse nehmen wir gern auf. Sprechen Sie uns an!