22 Dez2022

So nah und gleichzeitig so fern

Durch die Zusammenarbeit haben die Kinder ihre Offenheit entfaltet. Gespannt erwarteten sie immer das Päckchen aus Deutschland – bis sie es öffnen und gemeinsam den Brief lesen durften. Sie haben sich sehr auf die Geschenke gefreut und fragten uns dann: „Wofür ist das? Warum sieht es so aus? Und warum ist das anders als bei uns?“. Auf diese Art und Weise haben wir ihr Interesse an der Sprache und Kultur des Nachbarn geweckt.

Patrycja Primak (Przedszkole nr 1 w Pieńsku)

Obwohl Pieńsk und Deschka nur durch einen Fluss getrennt sind, durften wir uns während der Pandemie nicht treffen. Da das Kita-Jahr gerade angefangen hatte, haben wir beschlossen, nicht zu warten, bis die Staatsgrenzen wieder geöffnet werden, sondern uns durch Briefe kennenzulernen. Die Kinder aus der Gruppe „Delfinki“ haben für ihre Freunde aus Deschka Selbstporträts angefertigt, die sie anschließend mit ihrem Namen unterschrieben haben. Zu den Zeichnungen legten sie auch ihre Fotos und eine kurze Audioaufnahme mit Grüßen in polnischer Sprache. Das schön verpackte Päckchen haben wir zusammen nach Deutschland geschickt.

Tipp aus der Praxis: Die deutsch-polnische Grenzregion bietet eine tolle Gelegenheit, die Sprache und Kultur unseres Nachbarn kennenzulernen. Die deutsche Sprache ist bereits ein Teil unseres Alltags, und wir integrieren sie in unsere Arbeit. Manchmal lohnt es sich zu schauen, welchen Schatz wir von der eigenen Haustür haben.